Bert Kaempfert

Bert Kaempfert war sicher einer der größten Musiker unserer Zeit, als Komponist, Arrangeur und Orchesterleiter; seine Musik ist regelrecht zeitlos, harmonisch, elegant. Am 1923-10-16 in Hamburg-Barmbek geboren, verstarb er viel zu früh auf dem Höhepunkt seiner Karriere im Altern von 56 Jahren am 1980-6-21 auf Mallorca an den Folgen eines Schlaganfalls, unmittelbar nach der Rückkehr von einer frenetisch gefeierten Musikreise durch Großbritannien. Seine Asche wurde entsprechend seinem Wunsch in den Everglades, seiner zweiten Heimat, verstreut. Der Zeit seines Lebens sehr bescheidene Bert Kaempfert erhielt praktisch alle Auszeichnungen, die ein Musiker erreichen kann — Golden Globe, 2 Goldene Europa, Goldener Notenschlüssel, Goldenes Grammophon, Goldene Stimmgabel, 22 BMI-Song-Awards, die Aufzählung der goldenen Schallplatten würde diesen Rahmen sprengen —, als letzte 1993 die Aufnahme in die amerikanische „Songwriters Hall of Fame“. Sein Motto: „Ich will Musik für jedermann machen. Sie soll den Menschen gefallen, sonst ist ihr Sinn verfehlt.“ Das hat er geschafft; denn den Menschen hat seine Musik gefallen, und sie gefällt heute noch! Seine Orchestermusik ist bestimmt durch dominante (Knack-)Bassfiguren, einen mal langsam, mal schnell swingenden Rhythmus, Bläser und eine akribisch unterlegte, schwebende Mischung aus Chor und Streichern; sie wird von Experten als „Easy Listening“ bezeichnet. Seine Gesangskompositionen weisen durchaus ganz verschiedene Stilrichtungen auf. Die größten Erfolge hat Berthold Kämpfert jedoch nicht in Deutschland gefeiert, sondern als Bert Kaempfert in den USA und Großbritannien. Die Manager der großen deutschen Plattenfirmen hatten schon damals wenig Interesse an musikalischer Qualität.

Seine ersten Erfolge feierte er mit Kompositionen und Arrangements für Margot Eskens, Mona Baptiste, Evelyn Asal (Cindy Ellis), Ivo Robic, Rudi Schuricke, Elvis Presley und Freddy Quinn. Es entstanden Titel wie „Catalania“, „Ducky“, „Las Vegas“, „Explorer“ (Louisa), „Die Gitarre und das Meer“, „Morgen“ und „Mitternachts-Blues“ (Trompete: Billy Mo). In den USA schaffte er mit „Wunderland bei Nacht“ (Wonderland by Night) den Durchbruch; der Instrumentaltitel eroberte binnen kürzester Zeit die Spitze aller internationalen Hitparaden. In Hamburg entdeckte er vier junge Musiker aus Liverpool: Paul McCartney, John Lennon, George Harrison und Pete Best. Er nahm sie unter Vertrag, nannte sie "The Beatles" und machte mit ihnen die erste Schallplatte „My Bonnie“.

Weitere Schlager mit bekannten Stars folgten: „Strangers in the Night“ (Fremde in der Nacht), „My Way of Life“, „You turned my World around“ (Frank Sinatra), „Spanish Eyes“ (Moon over Naples, Rot ist der Wein) (Al Martino), „Dankeschön“ (Wayne Newton), „L.O.V.E.“ (Nat "King" Cole), „Lady“ (Jack Jones), „I can't help remembering You“ (Dean Martin), „Lonely is the Name“ (Sammy Davis jr.), aber auch neue Orchesterwerke im typischen Stil: „Afrikaan Beat“, „A Swingin' Safari“, „That Happy Feeling“ usw.

400 Kompositionen, 750 Orchesterarrangements, 150 Millionen verkaufte Schallplatten nur bis zu seinem Tod, manche Titel wurden mehr als 500 mal gecovert, also von anderen Interpreten neu aufgenommen. Das ist das Lebenswerk von Bert Kaempfert. Wer glaubt, dass er einzelne Titel nicht kennt, der irrt. Sobald die Musik startet, sagt jeder: „Klar kenne ich das, wie kann man diesen Titel nicht kennen!“. Weitere interessante Informationen über das Leben Bert Kaempferts stellt die Webseite www.kaempfert.de zur Verfügung.

Keyboard

Mit „Keyboard“ bezeichnen Musiker elektronische Tastaturen mit eingebauter MIDI-Schnittstelle. Diese Geräte — auch „Masterkeyboards“ genannt — dienen zur Erzeugung von MIDI-Steuerdaten (MIDI-Befehle), mit denen andere MIDI-fähige Geräte — etwa „Expander“ oder „Synthesizer“ — angesteuert werden. Keyboards verfügen über keine eigenen Komponenten zur Klangerzeugung; es handelt sich also quasi um stumme Musikinstrumente. Die üblicherweise gewichteten Tastaturen sind normalerweise anschlagabhängig, abschlagabhängig und drucksensibel; manche Keyboards sind aus Gründen des Spielgefühls auch mit einer Hammermechanik (wie bei Klavieren üblich) ausgestattet. Darüberhinaus sind weitere Bedienungselemente üblich: TFT-Display, Taster und Schalter zum Anwählen der MIDI-Geräte und deren Soundgruppen, Regler für Effektstärke, Tonhöhe usw.

Oft wird auch Spielzeug, das einen „Synthesizer“ oder eine elektronische Tischorgel nachahmt, als Keyboard bezeichnet. Solche Geräte haben mit Musik jedoch nichts zu tun; es handelt sich um Spielzeug, das für die kindliche musikalische Entwicklung eher schädlich als nützlich ist. Die Tastatur kann im hinteren Bereich nur schwer niedergedrückt werden, die Zahl an poliphon spielbaren Tönen ist viel zu gering, die Reaktionsfähigkeit der Elektronik viel zu langsam. Durch die Beschäfftigung mit diesem Spielzeug verderben sich die Kinder das musikalische Gehör und die Handstellung. Wer nicht mehrere tausend Euro für ein richtiges Musikinstrument, also etwa eine elektronische Orgel oder einen Synthesizer ausgeben möchte, ist gut beraten, eine Blockflöte oder eine Mundharmonika anzuschaffen. Auch die Investition in eine technisch überholte, elektronische Orgel oder in ein Klavier als Anfängerinstrument ist sinnvoll. In diesem Zusammenhang: Auch Plastikflöten, Plastikgitarren und andere Teile aus dem Spielzeugladen oder vom Discounter haben mit Musik nichts gemein. Ein Schlagzeug vom Discounter ist dagegen gut dazu geeignet, die Kinder ungeliebter Menschen zu beglücken; dabei sollte man die Ersatz-Ersatz-Ersatz-Trommelstöcke nicht vergessen, sonst ist der Spaß allzu schnell vorbei.

Paul Kuhn

Geboren wurde Paul Kuhn 12.3.1928 in Wiesbaden. Bekannt wurde er vor allem ab 1968 als Arrangeur und Leiter der Bigband des Senders Freies Berlin. Als solcher hat er auch viele Tanzturniere und Fernsehsendungen begleitet. Sein musikalisches Vorbild war immer Count Basie.

Nebenher war Paul Kuhn aus als Schlagersänger aktiv. Bekannt sind Titel wie „Der Mann am Klavier“ (1954) und „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ (1963).

Auch im fortgeschrittenen Alter geht Paul Kuhn noch jedes Jahr auf Konzertreise. Unter anderem gastiert er mit seiner jeweils eigens für diese Konzertreisen zusammengestellten Big Band in der Kölner Philharmonie. Seit Sommer 2000 ist er außerdem mit Max Greger, Hugo Strasser und der SWR-Big-Band als „Swing Legenden“ unterwegs, auch diese Konzertreise gastiert jeweils in der Kölner Philharmonie.