Rheinländer

Der Rheinländer ist ein Volkstanz, der aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammt. Er wird paarweise auf Musikstücke im Ländlerstil getanzt. Anders als andere Tänze beginnen die Tänzer nicht irgendwann während der laufenden Musik zu tanzen; sondern während des typischen, mehrtaktigen Vorspiels fordern die Herren die Damen auf und man begibt sich auf die Tanzfläche, so dass man mit dem Ende des Vorspiels mit dem Tanz beginnen kann.

Das Tanzpaar kann sich in geschlossener Tanzhaltung aufstellen oder nebeneinander, wobei der Herr die linke Hand der Dame an seiner rechten Hand hält. Dann tanzt der Herr einen Wechselschritt nach links, anschließend einen Wechselschritt nach recht; die Dame tanzt spiegelverkehrt einen Wechselschritt nach recht und dann einen Wechselschritt nach links. Hat das Tanzpaar zu Beginn nebeneinander gestanden, tanzen der Herr mit den beiden letzten Wechselschritten vor die Dame, so dass sie eine geschlossene Tanzhaltung herstellen. Als nächstes tanzen beide Partner zwei ganze Rechtsdrehungen; Herr: links zurück, rechts vor, links zurück, rechts vor; Dame: rechts vor, links zurück, rechts vor, links zurück. Wurde der Tanz in Nebeneinanderstellung begonnen, lösen die Tanzpartner gegen Ende der Drehung die geschlossene Tanzhaltung wieder auf, so dass sie wieder nebeneinander in Tanzrichtung zum Stehen kommen; die Dame dreht eine halbe Drehung mehr. In der Musik erkennt man recht deutlich die Bewegung: "Wech-sel-schritt, Wech-sel-schritt, 1, 2, 3, 4, Wech-sel-schritt, Wech-sel-schritt, 1, 2, 3, 4" usw.

Statt mit vier großen Schritten können die beiden Rechtsdrehungen auch auf zwei andere Arten getanzt werden: Zum Einen durch schnelle Walzerschritte (im Takt von Triolen zum Takt der Musik), zum Anderen durch jeweils zwei Hopser an Stelle jeweils eines Schrittes. Bei beiden dieser Arten geht der Herr bereits in diese Schritte über während er vor die Dame tanzt, damit er auf dem richtigen Fuß weiter tanzen kann.

In der Variante der Aufstellung nebeneinander können sich auch mehrere Paare hintereinander aufstellen und während des zweiten Wechselschrittes (auf die Dame zu) einen Partnerwechsel durchführen, indem der Herr bei seiner halben Rechtsdrehung vor die Dame hinter ihm tanzt und mit dieser die geschlossene Tanzhaltung herstellt. Der Herr in der vordersten Reihe findet keine neue Partnerin vor und muss sich zur hintersten Reihe begeben, wo eine Partnerin auf ihn wartet. Bei Gruppen von mehr als vier Tanzpaaren nimmt ein Herr mehr als die Anzahl der Damen teil, so dass der Herr, der jeweils von vorne nach hinten unterwegs ist, eine ganze Tanzfigur lang Zeit hat, um nach hinten zu seiner nächsten Dame zu gelangen. Es können auch viele Paare einen großen, geschlossenen Kreis bilden, so daß jedes Paar ein anderes Paar vor sich und hinter sich hat.

Rhythmus

Neben Melodie, Takt, Dynamik sowie Lautstärke und Tempowechseln bildet der Rhythmus ein wesentliches Element der Musik. Ein Rhythmus zeichnet sich durch eine immer wiederkehrende Abfolge von langen und kurzen Noten sowie betonten und unbetonten Taktzeiten aus. In der Tanzmusik hat jeder Tanz seinen ganz charakteristischen Rhythmus, den jeder Tänzer sofort wiedererkennt. Um auf eine Musik tanzen zu können, dürfen Takt, Rhythmus und Tempo nicht wechseln.

Rock 'n' Roll

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Rueda de Casino

Bei der Rueda (de Casino) handelt es sich um eine Variante des Salsa-Tanzes, einen Kreistanz (Rueda, span.: »Rad«), bei dem mehrere Tanzpaare nach den Anweisungen eines Sängers (»Cantante«) synchron die gleichen Figuren tanzen. Die Tanzform hat in der Art ihrer Aufführung Ähnlichkeit mit dem amerikanischen Square-Dance und erfreut sich wegen Partnerwechseln und sexuell anzüglicher Figuren wachsender Beliebtheit.

Eine Übersicht über die gängigen Rueda-Figuren bzw. -Befehle bietet Wikipedia.

Rumba

Quelle: Dance Art direct Tanzschuhversand

Der kubanische Rumba, ursprünglich ein erotischer Werbetanz, ist von allen lateinamerikanischen Tänzen am stärksten mit seiner afrikanischen Heimat verwurzelt. Er ist getanzter Rhythmus pur. Mehr über seine Geschichte und über den Mann, der diesen faszinierenden Tanz in Kuba erlernt und für Europa gezähmt und kultiviert hat, erfahren Sie hier.

Geschichte: In keinem lateinamerikanischen Tanz lebt die afrikanische Seele stärker als im Rumba. Er entstand jedoch in seiner heutigen Form erst kurz vor der Abschaffung der Sklaverei in Kuba um 1880 in den Armenvierteln von Havanna und Matanaza. Seine Anfänge reichen aber viel weiter bis in das 16. Jahrhundert zurück, also bis zur Ankunft der ersten Sklaven aus Afrika.

Der ursprünglichste Rumba-Rhythmus ist der Yambú, der sich direkt auf uralte westafrikanische Tänze zurückführen läßt. Ausschließlich Percussions wie Kongas und Bongos aber auch Holzkisten aller Art dienen noch heute als Instrumente. Der Rhythmus wird von drei Trommeln dominiert: der Slidor, der Tres Golpes und der Quinto. Die tiefste Trommel enthält das Timing während die mittleren und hohen Trommeln miteinander improvisieren. Bedeutung haben auch die Claves, zwei kleine Holzstäbe, die den Schlüssel für die Rhythmen liefern.

Der Rumba ist ursprünglich ein erotischer Werbetanz und näher betrachtet wie viele lateinamerikanische Tänze mehr ein Oberbegriff für verschiedene Rhythmen wie Yambú, Columbia, Son, Bolero, Guaracha, Guagira, Naningo, Mambo, Beguine und den Guaguanco. Der Guaguanco ist heute der bekannteste unter den Rumba Rhythmen und auch im Salsa gebräuchlich. Sein Gesang ist flüssiger und seine Rhythmen sind eingängiger als der Yambú.

„Rumba“ bedeutet soviel wie „Fest“ oder „Tanz“. Die Texte des Rumbas haben eine ähnliche Funktion wie die des Tangos in Argentinien oder des Raps in New York: auch sie sind Ausdruck der sozialen Verhältnisse des Volkes. Erst viel später wurde der Rumba kommerzialisiert und den europäischen und nordamerikanischen Hörgewohnheiten angepasst.

Einen maßgeblichen Anteil daran hatte ein junger Franzose, der unter seinem Künstlernamen Pierre bekannt wurde. Von ihm wurde der Rumba erst nach dem Zweiten Weltkrieg weiterentwickelt. Dabei studierte Pierre zunächst Ingenieurwesen in Zürich. Nach einem Unfall aber, bei dem er ein Auge verlor, zog er in den 1920er Jahren nach Paris. Dort verbrachte er die meiste Zeit in den dortigen Tanzsälen, wo er auf Kubaner, Argentinier, Brasilianer und Spanier traf, die zu ihren nationalen Originalkapellen tanzten. Mitte der 20er gründete Pierre ein Tanzstudio am Picadilly in London.

Mittlerweile kam Alcedes Castellanos nach Paris, ein kubanischer Bandleader. Mit ihm kam der Rumba gegen Ende der 20er Jahre zum ersten mal nach Europa, wo er zunächst einen kräftigen Boom erlebte. Pierre hörte davon und ging sofort nach Paris zurück; er wollte unbedingt diesen neuen Tanz erlernen um sein Repertoire an lateinamerikanischen Tänzen weiter auszubauen. Jedoch erschien Pierre der aus dem Danzon entwickelte Grundschritt zu limitiert, weil er ihm zu wenig Ausbaumöglichkeiten bot. Also machte sich sofort daran, den Rumba weiter zu entwickeln.

Als Pierre mit seiner Partnerin im Jahre 1947 nach Havanna reiste, war gerade der Son (später wieder bekannt durch den Buena Vista Social Club) in den mittleren Bevölkerungsschichten und der Danzon in den höheren Klassen modern. Pierre arbeitete dort mit Pepe und Suzy Riviera zusammen, den damaligen Tanz-Champions in Kuba. Er schrieb fast alle der heutigen Rumba-Figuren auf, systematisierte sie und gab ihnen Namen. Allein dadurch hat er dem Rumba große Verdienste erwiesen.

Pierre nannte den Rumba zunächst "Cuban Bolero", Son oder "Baile de Salon". Den ursprünglichen Grundschritt beschrieb er mit "Authentic Cuban System of Rumba" oder "Cuban System of Ballroom Rumba". Er beschreibt den ersten Takt noch mit der Anweisung "Hesitate" (zögern). Der Grundschritt wird durch ihn in eine Vorwärtsbewegung und eine Rückwärtsbewegung aufgeteilt.

Zurück in England begann Pierre 1948 seine neu entwickelte Rumbavariante zu unterrichten. Jedoch mit unterschiedlichem Erfolg. Sein Timing wurde nicht überall gerne angenommen. Der Kommentar von Pierre: "Es wird fünf Jahre dauern, bis sie es annehmen". Es dauerte aber acht Jahre. Davon ließ Pierre sich nicht entmutigen, in den folgenden Jahren fuhr er zusammen mit seiner Partnerin Doris Lavelle und James Arnell wiederholt nach Kuba, um seine Technik zu verbessern.

Mit Pepe Llorenz und seiner Frau Aida (nach der eine bekannte Figur benannt ist) feilte Pierre kontinuierlich „an seinem“ Rumba weiter. Schließlich stellten Pierre und Lavelle 1955 den „Kubanischen Rumba“ vor. Der Rumba ist trotz seiner afrikanischen Herkunft der ruhigste Tanz unter den Lateinern. Man kann ihn in zwei verschiedene Arten tanzen: entweder als Viereck-, Square- oder Carré-Rumba oder eben den Cuban Style von Pierre. Letzterer hat sich als Turniergrundlage durchgesetzt. Charakteristisch für diesen offenen Paartanz mit zum Teil sehr komplizierten Tanzfiguren sind die auf afrikanische Traditionen zurückgehenden Hüft- und Beckenbewegungen.

Takt: Der Rumba wird im 4/4-Takt mit der Betonung auf eins und drei gespielt.

Tempo: Auf Turnieren wird der Rumba mit 28 Takten pro Minute getanzt.

Bekannte Figuren: